Der menschliche Körper ist nicht für die Ewigkeit gebaut. Laut Helsana-Arzneimittelreport behandelt jeder Vierte zwischen 50 und 74 Jahren und jeder Zweite ab 75 Jahren seine Beschwerden mit mehr als fünf Medikamenten. Hinzu kommt noch die Selbstmedikation mit Nahrungsergänzungsmitteln und frei verkäuflichen Medikamenten.
«Polypharmazie ist nicht per se schlecht», sagt Carla Meyer-Massetti, Apothekerin und Vizepräsidentin der Stiftung Patientensicherheit Schweiz. Manche Patienten profitieren von der Kombination verschiedener Wirkstoffe gegen Erkrankungen. Man müsse aber zwischen angemessener und nicht angemessener Polypharmazie unterscheiden.
Denn je mehr Wirkstoffe verabreicht werden, desto höher ist das Risiko, dass sie untereinander nicht verträglich sind oder unsachgemäss angewendet werden. «Nutzen und Risiken sind abzuwägen.»